Ein Insektenhotel bauen

Der Winter ist die beste Zeit um ein Insektenhotel für den Garten zu bauen. Wie das geht und was ihr beachten solltet, erfahrt ihr in diesem Artikel.

Ein Insektenhotel selber bauen

Ein Insektenhotel bauen: Günstig, einfach und voller Möglichkeiten

In diesem Blogartikel zeige ich euch, wie ihr mit wenig Aufwand ein großes Insektenhotel selbst bauen könnt. Dabei erfahrt ihr, worauf ihr achten müsst, welche Materialien sich eignen und welche spannenden Beobachtungen euch erwarten.

 

 

Warum ein Insektenhotel?

Im April 2020 haben wir beschlossen, unsere Wildblumenwiese mit einem Insektenhotel zu bereichern, um noch mehr Arten anzulocken. Ein Insektenhotel ist nicht nur ein wichtiger Beitrag zum Artenschutz, sondern bietet euch auch unzählige Fotomotive – von Wildbienen bis zu anderen spannenden Insekten.

Egal, ob ihr einen kleinen Garten oder eine größere Fläche habt: Mit etwas handwerklichem Geschick könnt ihr ein Insektenhotel bauen, das genau auf eure Bedürfnisse und die der Tiere abgestimmt ist.

 

Schritt-für-Schritt-Anleitung

1. Das Basisgerüst

Der einfachste Startpunkt für ein großes Insektenhotel ist eine unbehandelte Einwegpalette. Viele Supermärkte geben diese kostenlos ab – fragt einfach nach. Falls das nicht klappt, könnt ihr auch einen Grundrahmen aus Holz selbst bauen.

So geht’s:

  • Schraubt oben und unten Bretter an die Palette. Die oberen Bretter sollten rechts und links etwas überstehen, um die Bewohner vor Regen zu schützen.
  • Teilt den Innenbereich mit zusätzlichen Brettern in verschiedene Sektionen, sodass ihr unterschiedliche Füllmaterialien einsetzen könnt.
  • Lasst die seitlichen Bretter etwas länger, um eine Ablagefläche unterhalb des Hotels zu schaffen. Hier könnt ihr später Wasserschalen oder Behälter mit Lehm und Sand platzieren.

Für das Dach und den Wetterschutz eignet sich Dachpappe hervorragend. Bringt diese nicht nur oben, sondern auch auf der Rückseite an, falls eure Palette Lücken hat.

 

2. Die Zimmer einrichten

Jetzt wird es kreativ! Durchstöbert euren Garten oder Schuppen nach geeigneten Materialien:

  • Bambusstäbe: Perfekt für Wildbienen. Schneidet die Stäbe in 10–15 cm lange Abschnitte und glättet die Schnittkanten mit einem Schleifstein, um Verletzungen der empfindlichen Flügel zu vermeiden. Falls ihr keinen Bambus habt, könnt ihr günstige Bündel im Baumarkt kaufen.
  • Baumabschnitte: Bohrt mit einem Holzbohrer quer zur Maserung Löcher in verschiedenen Durchmessern (5–10 mm) und glättet die Kanten.
  • Tontöpfe: Füllt sie mit Stroh, trockenem Gras oder Laub. Diese bieten anderen Insekten Schutz und Überwinterungsmöglichkeiten.
  • Dekorative Elemente: Alte Ziegel, dicke Bambusstämme oder Holzstücke können nicht nur als Füllmaterial dienen, sondern auch das Insektenhotel optisch aufwerten.

Bindet die Bambusstäbe zu Bündeln und fixiert sie mit Bast und Holzleim, damit sie nicht auseinanderfallen. Setzt alle Materialien wie ein Puzzle in die einzelnen Sektionen ein.

 

3. Aufstellen des Hotels

Der Standort ist entscheidend: Wildbienen bevorzugen eine sonnige Lage. Richtet die Front idealerweise nach Süden aus (alternativ Südost oder Südwest).

So befestigt ihr das Insektenhotel:

  • Verwendet stabile Einschlaghülsen und 7-cm-Vierkantpfosten, um das Hotel sicher zu montieren.
  • Schraubt das Insektenhotel mit rostfreien Schrauben (z. B. 6 x 60 mm) an den Pfosten fest.

Auf der unteren Ablage könnt ihr Behälter mit Wasser, Lehm, Sand und Erde platzieren. So haben die Insekten gleich das passende Baumaterial für ihre Röhren.

 

4. Erste Gäste und Fotomotive

Wir haben unser Insektenhotel Anfang April aufgebaut. Bereits beim Einrichten kamen die ersten Mauerbienen neugierig vorbei. Schon nach wenigen Tagen wurden die ersten Röhren bezogen und verschlossen.

Im darauffolgenden Jahr summte und brummte es an warmen Frühlingstagen ununterbrochen. Besonders die Mauerbienen waren schnell unterwegs, und unser Hotel war fast vollständig ausgebucht.

Mit einem solchen Insektenhotel schafft ihr nicht nur Lebensraum für bedrohte Arten, sondern auch ein fantastisches Outdoor-Studio für die Naturfotografie. Wildbienen stören sich kaum daran, wenn ihr mit dem Makro-Objektiv näherkommt. So entstehen beeindruckende Bilder aus nächster Nähe.

 

5. Schutz vor Fressfeinden

Um die Brutröhren vor Fressfeinden wie z,B, Vögeln zu schützen, ist es empfehlenswert ein Drahtgitter davor anzubringen. Achtet auf genügend Abstand zu den Brutröhren. Optimal ist es ein Rahmen mit Schanieren davor anzubringen, dann könnt ihrden einfach zu Seite klappen um Reparaturen auszuführen oder zu fotografieren.

 

Fazit: Günstig, nachhaltig, faszinierend

Der Bau eines Insektenhotels kostet nicht viel. Mit etwas Kreativität könnt ihr viele Materialien aus eurem Garten oder Haushalt nutzen. Bei uns beliefen sich die Ausgaben für Einschlaghülsen, Pfosten und Schrauben auf gerade mal 20 Euro.

Wenn ihr euer Insektenhotel bis Mitte März fertigstellt, könnt ihr sicher sein, dass die ersten Gäste noch in diesem Jahr einziehen. Gleichzeitig leistet ihr einen wertvollen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt und schafft euch eine unerschöpfliche Quelle für Fotomotive.

Also, worauf wartet ihr? Legt los und baut euer eigenes Insektenhotel! Wir wünschen euch viel Spaß beim Handwerken und hoffen, dass eure Zimmer bald belegt sind.

 

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