Morsum Kliff

Erdgeschichte und Natur Pur im Osten Sylts entdecken. Landschaftsfotografie, Vogelfotografie und vieles mehr.

Morsum Kliff auf Sylt -Erdgeschichte und Natur pur

Nach längerer Zeit gibt es mal wieder einen neuen und ausführlicheren Location Tipp mit viel Hintergrundinformationen. Heute nehmen wir Euch mit nach Sylt, genauer gesagt in den Osten Sylts, zum Morsum Kliff. Eine spannende Location, nicht nur für Landschaftsfotografen. Besonders für Vogelfotografen und Geologie Interessierte ist die Ecke Sylts definitiv ein Pflichtbesuch, wenn ihr schon auf der Insel seid.

Sylt gehört zu den Nordfriesischen Inseln und ist die nördlichste, deutsche Insel. Als Urlaubsort der in Anführungszeichen Reichen und Schönen abgestempelt, hat Sylt aber noch viel mehr zu bieten als nur die Party- oder Flaniermeilen. Wer möchte kann natürlich auch Tausende von Euro für eine Tasche oder einen Pullover in den vielen, namhaften Edel-Boutiquen ausgeben oder sich in den angesagten Clubs ein paar Magnum Flaschen Champagner bestellen.

Wer wie ich kein Interesse an Schicki-Micki hat und sich mehr für die Natur interessiert, wird Sylt sehr schnell lieben lernen. Trotz der überlaufenen Strände an den HotSpots in der Hochsaison, findet man an den insgesamt über 40 Kilometer langen Stränden der Insel mit etwas Ortskenntnis immer eine einsame Stelle, an der man seine Seele baumeln lassen und in aller Ruhe der Naturfotografie nachgehen kann.

Auf die Insel kommt ihr entweder mit dem Zug über den Hindenburgdamm oder per Schiff mit der Autofähre von der dänischen Insel Rømø aus. Da wir immer einiges an Fotoequipment dabeihaben, nutzen wir meist das Auto und nehmen den Autozug von Niebüll aus. Von da aus geht es bequem ohne aus dem Auto auszusteigen in 40 bis 50 Minuten bis zum Bahnhof Westerland. Leider ist der Ansturm auf die Insel besonders im Sommer und an Wochenenden enorm und die Wartezeit bis man auf einen Zug kommt kann zu Ferienzeiten auch mal mehrere Stunden betragen. Aber die grandiose Natur und deren Landschaften entschädigen Euch für die manchmal stressige Anreise. Versprochen.

Die unendlichen Weiten der Sylter Landschaften zwingen einem förmlich ein Weitwinkel bei der Fotografie auf. Für die zahlreichen, nach Nahrung suchenden Vögel am Flut- bzw. Spülsaum ist wiederrum ein Tele empfehlenswert und für Blütendetails oder Aufnahmen der typischen Pflanzenwelt am Wattenmeer wird ein Makro benötigt. Packt also genug ein. Ihr müsst ja nicht jeden Tag alles mitschleppen und könnt einen Teil der Ausrüstung in eurer Ferienwohnung oder im Hotel deponieren.

Kommen wir zum eigentlichen Location Tipp. Dazu geht es in den östlichen Teil Sylts nach Morsum, dort wo die Insel durch den Hindenburgdamm mit dem Festland verbunden und auch die Wattenmeerseite ist.

Wenn ihr die Morsumer Hauptstraße Terpstich bis zum Ende Fahrt, kommt ihr auf den Nösistich, ich hoffe das habe ich richtig ausgesprochen, sonst korrigiert mich gerne in den Kommentaren. Von dort aus fahrt ihr in Richtung Landhaus Severins am Morsum Kliff. Kurz vor dem Restaurant und Hotel findet ihr einen kleinen, kostenlosen Parkplatz. Von dort aus kann die Tour losgehen.

Von hier aus habt ihr drei Möglichkeiten das Morsum Kliff zu erkunden, ganz nach dem Motto alle Wege führen nach Rom ist es eigentlich egal welchen ihr nehmt. Davon sind 2 Wege eigentlich identisch, aber je nach Tageszeit macht es einen Unterschied ober ihr zuerst nach links oder rechts geht, denn sonst verpasst ihr womöglich den Sonnenuntergang. Und zu dieser Zeit sollte man auf jeden Fall wenigstens einmal unterhalb und ein anders Mal auf dem Kliffs sein. Wir zeigen Euch in jeder Tour welche Motive ihr wo finden könnt. Natürlich müsst ihr nicht den kompletten Rundweg gehen, sondern könnt auch jederzeit wieder umkehren, so wie wir das auch oft machen. Darauf weise ich dann in der Planung hin.

Es gibt einige Schilder mit Karten an den Wegen, auf denen ihr Euren Weg planen könnt.

 

Tour 1 – 2,5 km

Wenn ihr Euch vom Parkplatz in Richtung Norden dreht und für den linken Weg namens Üp Klef schräg gegenüber vom Parkplatz entscheidet, habt ihr schon mal eine gute Wahl getroffen um Kaninchen, Blaukehlchen, Turmfalken, Rauch- und Uferschwalben, diverse Watvögel, Lerchen, Wiesenpieper und noch viel mehr zu fotografieren.
Nach ca. 100 Metern nehmt ihr an den Hinweisschildern den Weg rechts in Richtung Wattenmeer.

Dort landet ihr dann in Klein Afrika, so heißt dieses sandige Gebiet mit schönem Blick auf das Watt. Ihr werdet zwar keine Löwen, Nashörner oder Giraffen entdecken, aber für die grandiose Landschaft solltet ihr ein Weitwinkel bereithalten und gleichzeitig auch bereits ein Tele im Anschlag haben, denn auf der rechten Seite des Weges gibt es eine Unmenge von Kaninchenbauten. Besonders am Abend und am Morgen sitzen die Kaninchen oft vor ihrem Bau und geben im warmen Licht ein lohnenswertes Motiv ab. Achtet auch auf die Vegetation und die Blüten, je nachdem zu welcher Jahreszeit ihr dort unterwegs seid.

Am Ende des Weges geht ihr dann rechts in Richtung Morsum Kliff. An dieser Weggabelung ist das Brutgebiet von Blaukehlchen. Bisher konnte ich es fast jedes Jahr hören und manchmal sogar fotografieren. Auch der Turmfalke hat oben am Hang des Kliffs seinen Fressplatz. Achtet einfach mal darauf und ihr werdet in sehen. Bisher war er jedes Jahr in den Sommer- und Herbstmonaten zuverlässig zu beobachten.
Im Schilf sieht und hört man im Spätsommer Unmengen von Staren und am Abend kreuzen viele Kaninchen den Weg.
Auf dem Weg in Richtung Kliff ist das Schilf in Blickrichtung Wattenmeer leider sehr hoch und breit, so dass kaum Beobachtungen von Wasservögeln möglich sind. Aber habt Geduld, auf dem Weg gibt es eine Lücke die einem je nach Jahres- und Tageszeit einige Motive bescheren kann. Je nachdem ob Ebbe oder Flut ist, findet man dort bei Flut viele Watvögel in unmittelbarer Ufernähe. Zumindest wenn man sich ruhig verhält und nicht zu viele laute Besucher auf den Wegen unterwegs sind. Mein Highlight an dieser Stelle war bisher diese Familie Säbelschnäbler die sich nur wenige Meter vor mir ausruhten.

Aber auch viele Limikolen, Kiebitze, Stare und vor allem Möwenarten nutzen den Spülsaum um nach Nahrung zu suchen. Falls ihr kein Glück habt und keine Motive findet, geht den Weg weiter. Den jetzt kommen wir zu einem der Highlights des Morsum Kliffs, der grandiose Bick von unten auf die Sediments Schichten, die man in voller Pracht nur vom unteren Weg aus sehen kann. Die Farbskala der freiliegenden Schichten des Kliffs reichen von Rot, über Orange, bis hin zu Weiß. Dass die Schichten überhaupt in dieser Form sichtbar sind, liegt an den Eiszeiten vor 200.000 Jahren, bei denen die Gletscher die Erdschichten unter enormen Druck übereinander geschoben haben. Nach dem Abschmelzen blieben die Schichten in einem schrägen Winkel zurück und so können wir bis heute die 4 verschiedenen Schichten von der Ostscholle bis zur Westscholle nebeneinander sehen. Einige Bereiche sind bereits wieder mit Pflanzen besiedelt, andere liegen noch offen. Die Geologen unter uns mögen mir für die schnelle und laienhafte Erklärung verzeihen.

Im Laufe der letzten 25 Jahre meiner Besuche des Kliffs hat sich die Landschaft dort sichtbar verändert und die Sturmfluten nagen am Kliff. Anfang 2000 sah es dort noch deutlich anders aus.
Nach dem kurzen Ausflug in die Erdgeschichte kommen wir wieder zurück zur Naturfotografie.
Besonders am Abend im warmen Licht der untergehenden Sonne kommen die sowieso schon rötlichen Schichten besonders gut zur Geltung.
Wenn dann noch der Himmel und die Wolkenformationen mitspielen, kann man selbst mit einem leichten Weitwinkel von 35 mm schon fantastische Aufnahmen machen.

Optimal sind allerdings Brennweiten von 16 bis maximal 24 mm an der Vollformat. Wer noch ein 14er im Gepäck hat schafft es mit ein wenig Abstand sogar fast das gesamte Kliff auf ein Bild zu bannen.
Falls ihr kein Superweitwinkel besitzt, auch kein Problem. Macht einfach mehrere Bilder und fügt die Bilder hinterher mit einem Panoramaprogramm zusammen. Selbst mit einem Handy könnt ihr ein Panorama in guter Qualität machen.

Geht mit dem Weitwinkel auch mal näher an verschiedene Objekte ran, seien es die Gräser oder einzelne Steine. Das kann besonders bei lichtstarken Weitwinkel-Objektiven mit einer Offenblende 2,8 ganz interessant aussehen, da trotz Weitwinkelperspektive der Hintergrund leicht unscharf abgebildet wird. Spielt einfach mal mit Abstand, Blende und Brennweite.

Wenn ihr Euch im Spätsommer unterhalb des Kliffs mit dem Weitwinkel ausgetobt habt, packt es wieder ein und holt Euer Tele aus dem Rucksack. Denn wer sich das mittlere Kliff genauer angeschaut hat, wird die vielen Löcher im oberen Bereich bemerkt haben.

Das sind keine Einschusslöcher aus dem letzten Krieg, sondern Brutröhren von Schwalben. In erster Linie findet man dort Uferschwalben, aber auch einige Rauch- und Mehlschwalben, sowie andere Vogelarten nutzen die verlassenen Brutröhren für die Aufzucht ihrer Jungen.

An manchen Tagen ist der Flugverkehr so extrem, dass man keine Chance hat sich mit der Kamera auf eine Schwalbe zu fokussieren. Besser ihr sucht euch eine Brutröhre, fokussiert schon mal vor und wartet auf den nächsten Anflug zur Fütterung. Dies geschieht oft im Minutentakt. Ab Ende Juli sitzen die noch nicht flügge gewordenen Jungen sehr oft am Eingang der Röhre und warten auf Nachschub. Immer wieder ein schönes Motiv, wenn die Alttiere anfliegen und ihre Insekten bei den Jungen abliefern.
Nutzt möglichst schnelle Verschlusszeiten von mindestens 1/1.000s, besser einer 1/2.000s oder schneller. Als Brennweite eignet sich zwar schon ein 600er, aber besser wäre ein 800er oder mehr, denn um eine vernünftige Perspektive zu erhalten, müsst ihr Euch etwas weiter weg vom Kliff positionieren, sonst habt ihr die Schwalben nur von unten auf dem Sensor.
Und wie immer nochmal der Hinweis bei Nestfotografie: Haltet genügend Abstand und versucht erst gar nicht das dort sehr steile Kliff mit dubiosen Kletterversuchen den Brutröhren näher zu kommen um womöglich mit Eurem Handy unscharfe Bilder zu machen.
Mal abgesehen, dass dann wegen des Fotografen kein Alttier die Röhre anfliegen würde, stört ihr damit extrem die Aufzucht und das Betreten des Kliffs ist ganz nebenbei auch noch strengstens verboten. Habe ich alles schon erlebt in den letzten Jahrzehnten, von daher verzeiht mir die dauernden Hinweise.

Weiter geht’s. Falls ihr übrigens hier umdrehen wollt und die vorangegangen Tipps noch einmal erleben wollt, wäre jetzt der richtige Zeitpunkt, denn wenn ihr jetzt weiter entlang des Kliffs geht, wird es etwas langweiliger. Ihr umrundet die fast komplett bewachsene Ostscholle und habt dann einen Blick auf das Wattenmeer in Richtung Festland. Von hier aus könnt ihr gute Fotos vom Hindenburgdamm mit den Zügen machen. Von der Natur her gibt es weniger zu fotografieren, neben Kaninchen, einigen Lerchen, ich meine die Vögel, nicht die Bäume und ein paar selteneren Pflanzen wie Lungenenzian, Knabenkraut und Krähenbeere gibt es nicht allzu viel zu sehen. An einigen Stellen habt ihr noch einen freien Blick auf das Watt, aber an diesen Stellen sitzen die Vögel meist zu weit weg.
Wenn ihr dann wieder in Richtung Parkplatz unterwegs seid, kommt ihr an den Fischteichen namens Nösse Kuhle vorbei, dort sieht man ab und zu auch noch einige Vogelarten, aber hat eher selten lohnenswerte Motive, da der Blick auf die Wasserfläche durch den Bewuchs recht eingeschränkt ist.

Nach ein paar Hundert Metern seid ihr wieder am Parkplatz. Vor dem Parkplatz gibt es noch einiges zu entdecken, was wir Euch aber in der nächsten Tour zeigen werden, da dieser Bereich des Weges derselbe ist. Damit ist Tour 1 beendet und die nächste folgt.

 

Tour 2 – 2,2 km gesamt oder 1 km mit Umdrehen

Die zweite Tour ist eher für die Bequemen unter uns, da sie die kürzeste Tour ist, zumindest wenn man auf dem Kliff wieder umdreht und die Location nur einmal erkunden möchte.

Vom Parkplatz geht ihr rechts herum, am Restaurant/Hotel vorbei. Dieser Weg war gleichzeitig auch die letzte Etappe von Tour 1. Dann biegt ihr bereits nach ca. 100 Metern links in Richtung Kliff ab. Über einen Holzsteg geht es dann in Richtung Meer.
Kurz vor der Abbiegung lohnt es sich ab Frühjahr nach Lerchen Ausschau zu halten. Besonders im Spätsommer sitzen viele Lerchen auf den Sandböden und suchen nach Nahrung. Auch in den Wiesen rundherum gibt es eine große Population an Lerchen, die ständig aufsteigen und singen, um ihr Revier zu markieren. Selbst mit Brennweiten um 400 mm kann man dort mit etwas Geduld und Beobachtungsgabe formatfüllende Aufnahmen dieser Vogelart machen.

Auf dem Weg in Richtung Kliff, kurz nach dem Gasthaus, haltet die Augen links und ihr werdet dort einige Kaninchen entdecken, besonders in den Morgen- und Abendstunden. Wenn ihr sehr früh morgens oder sehr spät abends unterwegs seid und keine weiteren Besucher mehr da sind, können euch hier auch mal Füchse oder ein paar Rehe über den Weg laufen. Geht den Holzsteg weiter bis zur Gabelung. Jetzt habt ihr die Wahl:
Entweder geht ihr links, dort kommt ihr dann auf eine Aussichtsplattform mit wunderschönem Blick auf das Wattenmeer, Keitum und List oder ihr geht rechts und kommt auf dem oberen Bereich des Morsum Kliffs.
Wenn ihr Euch für links entschieden habt, achtet auf die Vielzahl an Schwalben im Sommer und die Turmfalken. Dieser Weg ist eine Sackgasse und mündet in einem Aussichtsbereich mit ein paar Bänken. Wer nur mal etwas entspannen und die Gegend beobachten möchte, ist hier auf jeden Fall richtig. Selbst wenn ihr beide Wege gehen wollt, lohnt es sich immer diesen kurzen Abstecher zur Plattform zu machen.

Falls ihr Euch an der Gabelung von vornerein für den rechten Weg entscheidet kommt ihr nach wenigen Metern bereits mitten in die Dünen auf dem Morsum Kliff. Die sandigen Wege sind mittlerweile durch die vielen Besucher so ausgetreten, dass man schon fast in einem Graben läuft. Vor 20 Jahren war der Weg noch deutlich weniger tief.

Nach wenigen Metern erreicht ihr das erste Plateau. Hier steht ihr dann direkt über der Schwalbenkolonie und es lassen sich an manchen Tagen sehr schöne Flugaufnahmen machen. Der weite Blick über das Wattenmeer ist immer ein Foto wert. Versucht etwas Vordergrund mit ins Bild zu nehmen, damit erzeugt ihr mehr Tiefe und es sieht dann deutlich schöner aus.

Die beste Zeit für die Landschaftsfotografie ist im Sommer zur Zeit des Sonnenuntergangs, da die Sonne dann direkt über dem Wattenmeer in Richtung Keitum untergeht und sich dann im Wasser spiegelt.

Durch die tief stehende Sonne sind nicht nur die Strukturen im Sand deutlich besser zu sehen, dass warme Licht unterstreicht den orangen roten Ton des Sandes noch mehr als tagsüber.

So stelle ich mir die Oberfläche auf dem Mars vor.

Wenn ihr Euch auf dem ersten Plateau ausgetobt habt, geht den Weg eine Minute weiter in Richtung Osten. Dann kommt ihr auf das zweite Plateau. Von hier aus habt ihr einen freien Blick auf das Wattenmeer und die Haupt- und Ostscholle des Kliffs.

Mit einem Superweitwinkel von mindestens 16 mm, besser 14 mm an der Vollformat, könnt ihr die volle Pracht dieses Naturdenkmals auf den Sensor bannen. Idealerweise habt ihr Glück und am Himmel gibt es schöne Wolkenformationen zu sehen, falls ihr nur einen blauen Himmel habt, ist zwar okay, aber spannender sind die Bilder vom Kliff definitiv mit Wolken am Himmel. Wie schon gesagt, denkt auch an Panoramaaufnahmen, die ihr hinterher zusammensetzen könnt.

Von hier aus habt ihr die Wahl entweder umzukehren oder den Weg in Richtung Osten weiterzugehen. Hinter der Hauptscholle habt ihr einen schönen Blick auf den Hindenburgdamm und das Festland. Wenn ihr Euch nur für die Naturfotografie interessiert, wird es ab hier eher langweilig. Ab und zu sitzen Lerchen, Wiesenpieper und Bluthänflinge auf den Holzpfählen.

Trotzdem ist es empfehlenswert das Kliff wenigstens einmal auf allen Wegen zu erkunden. Am Ende des Weges habt ihr die Wahl entweder rechts wieder in Richtung Restaurant / Hotel und dann zum Parkplatz zu gehen und die Tour damit zu beenden oder ihr geht links um das Morsum Kliff zu umrunden. Dann kommt ihr wieder in den unteren Bereich des Kliffs, wo Ihr dann wie schon in der ersten Tour beschrieben, grandiose Landschaftsaufnahmen machen und einige Vögel am Spülsaum fotografieren könnt.

Je nachdem zu welcher Tageszeit ihr dort unterwegs seid, solltet ihr grundsätzlich 1-2 Stunden vor Sonnenuntergang an der von Euch priorisierten Stelle sein, um wirklich gute Fotos zu machen.

 

Tour 3 – 2,5 km

Was uns auch gleich zu Tour 3 bringt. Ihr geht vom Parkplatz aus rechts, am Hotel/Restaurant vorbei und geht geradeaus in Richtung Osten bzw. Hindenburgdamm. Die beiden linken Abzweige zum Wattenmeer bzw. oberen Kliff ignoriert ihr, denn das wären Teile von Tour 1 oder 2.
Um es kurz zu machen, die Tour 3 ist im Prinzip die komplette Tour 1 nur umgekehrt. Warum wollte ich diese Tour mit aufnehmen? Ganz einfach: Je nachdem wann ihr die Tour startet, habt ihr vielleicht noch genügend Zeit bis zum Sonnenuntergang, die ihr dann mit der dieser längeren Tour bis zur Unterseite des Kliffs füllen könnt.
Vom Parkplatz bis zur Unterseite des Kliffs benötigt ihr auf diesem Weg in gemütlicher Gehweise mit ein paar kleinen Fotopausen etwa 30-40 Minuten.
Wenn ihr dann Eure Fotos gemacht habt, kehrt nicht um und geht den Weg zurück. Wenn ihr den Weg weitergeht ist es kürzer bis zum Parkplatz und vielleicht entdeckt ihr in der Dämmerung in „Klein Afrika“ noch ein paar Kaninchen oder andere Dinge. Außerdem ist das Feld kurz vor dem Parkplatz jedes Jahr mit anderen Pflanzen bestückt. In einem Jahr war es ein Kamillenfeld, was mir nach Sonnenuntergang einige schöne Fotos beschert hat. Allerdings war der Sonnenuntergang an diesem Tag auch spektakulär.

 

Fazit:

Das Morsum Kliff ist für die meisten 08/15 Touristen eher uninteressant und relativ wenig besucht. Für uns Naturfotografen ist es ein Pflichtbesuch, da dort nicht nur die Erdgeschichte in den verschiedenen Schollen des Kliffs offen liegt, sondern sich dort auch viele Tier- und Pflanzenarten angesiedelt haben, die man mit etwas Glück aus nächster Nähe fotografieren kann.

Dazu kommt die teilweise grandiose Färbung des Kliffs aufgrund von oxidierten Eisenanlagerungen, um es mal ganz einfach zu formulieren, es ist Rost.
In Verbindung mit dem warmen Licht des Sonnenuntergangs ergeben sich so einmalige Bilder, die scheinbar nicht von dieser Welt stammen und wie schon gesagt mich an den Mars erinnern, obwohl ich da bisher noch war.

Auf das benötige Equipment bin ich ja schon eingegangen, aber im Fazit hier nochmal eine Auflistung der meiner Meinung nach wichtigsten Brennweiten, immer bezogen auf ein Vollformatkamera. Sonst müsst ihr es entsprechend auf euer Modell umrechnen.

Für die Landschaftsaufnahmen reichen meist 20 – 24 mm aus. Das heißt ihr könntet sogar ein Standardzoom wie z.B. das 24-105 mm nutzen. Wenn ihr aber wirklich außergewöhnliche Fotos mit viel Kliff und Himmel aufnehmen wollt, seid ihr mit einem 16 mm oder noch besser mit einem 14 mm Superweitwinkel deutlich besser bedient. An manchen Stellen kann man halt nicht weiter zurück gehen, um alles auf den Sensor zu bannen.

Das heißt aber nicht, dass ihr nicht selbst mit einem Handy grandiose Landschaftsaufnahmen machen könnt. Nutzt einfach die Panoramafunktion im Hochformt und ihr werdet so manches, sündhaft teure Superweitwinkel zumindest vom Bildwinkel her toppen. Von der Qualität her hängt es davon ab was ihr mit den Bildern machen wollt. Ein Handybild reicht vielleicht nicht für hochwertige Tapetendrucke in 3 x 2 Meter, aber für SocialMedia Beiträge reicht es allemal.

Meiner Meinung nach ist es sowieso völlig egal was ihr an Technik nutzt, solange ihr wisst wie man damit umgeht, um das bestmögliche Foto damit zu erstellen.

Bei den Schwalben und Watvögeln sieht es dann schon anders aus. Dafür reicht ein Handy dann leider immer noch nicht. Ein 150-600er Tele ist sehr zu empfehlen, noch besser wären 800 mm.

Egal was ihr an Technik habt, geht einfach los, genießt und vor allem entdeckt die Natur und gebt es an Eure Kinder, Freunde und Bekannte weiter. Zeigt mit Euren Bildern was es an schützenswerten Dingen auf dieser Welt gibt, denn nur wenn wir die Schönheiten von Mutter Natur anderen zeigen, wächst vielleicht das Verständnis dafür das manche Dinge unbedingt für die Nachwelt erhalten werden müssen.

Sorry für diesen schwülstigen Satz, aber je öfter ich meist junge Leute über das Kliff oder andere Naturdenkmäler auf verbotenen Wegen trampeln sehe, damit sie ein Bild für Instagram und Co. machen können, denke ich jedes Mal das sie es nicht verstanden haben. Natur ist vergänglich, wenn man sie nicht schützt.

Ich hoffe unser neuer Location Tipp hat Euch gefallen und ihr liked, teilt und kommentiert das Video fleißig. Schaut mal beim Morsum Kliff vorbei, wenn ihr auf Sylt seid. Es lohnt sich.

 

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